43 Gauersheim,1 Donnersbergkreis
(Angeschlossen: Albisheim)
Lage: Friedhofstraße 3 (früher Eselsgasse/Haus Nr. 74)
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1938 zerstört und 1939/1940 abgerissen – heute Autogarage
Gedenken: keine Gedenktafel
Anmerkungen: jüdischer Friedhof vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 50; Führer 1932, S. 312; Zacharias, Sylvia 1988, S. 90
Nach einer Statistik aus dem Jahre 1824 wurde das Bethaus der jüdischen Bewohner von Gauersheim um 1782 errichtet; dagegen nennt ein 1854 abgefasster Bericht 1768 als Erbauungsjahr. Der 1839 gefasste Plan, eine Synagoge mit Schuls l zu errichten, ließ sich nicht verwirklichen, denn auch weiterhin fand der Gottesdienst in der Syna-goge aus dem 18. Jahrhundert statt. 1877 wurde sie renoviert, 1906 ein Kamin einge-baut. Anfang der 1930er Jahre hielt man jeden Freitag Gottesdienst in der Synagoge, die 40 Männersitze und acht Betstühle besessen haben soll und in vier Sitzreihen auf der Empore Platz für dreiundzwanzig Frauen bot. Während der Reichspogromnacht 1938 wurde die Inneneinrichtung zerschlagen, der Dachstuhl zerstört und später von Gauersheimer Bürgern verheizt. Im Dezember 1939 musste die jüdische Gemeinde die Ruine gegen Aufrechnung der Abbruchkosten an die politische Gemeinde verkaufen, die sie 1939/1940 abreißen ließ.

44 Gaugrehweiler,2 Donnersbergkreis
Lage: Hauptstraße 29
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1925 abgerissen
Gedenken: keine Gedenktafel
Anmerkungen: jüdischer Friedhof vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 50; Israel und wir 1966, S. 298
In Gaugrehweiler gab es seit etwa 1764 eine Synagoge. Diese befand sich im Haus Nr. 26 nördlich der Kirche, in einer kleinen, von der Kirchgasse (heute Hauptstraße) abzweigenden Sackgasse. 1790 wurde das Gebäude von einem Juden gekauft und war jetzt Eigentum der jüdischen Gemeinde. Eine Synagoge mit Schule wird 1863 erwähnt. 1884 sollte die Synagoge einer gründlichen Renovierung unterzogen werden, da aus Sicherheitsgründen die Schließung drohte. Erst 1903 wurde die Renovierung durchgeführt, Fensterverglasung erneuert und die Aufgangstreppe ausgebessert. 1921 wurde die Kultusgemeinde Gaugrehweiler aufgelöst und der Kultusgemeinde Alsenz zugeteilt. Die baufällige Synagoge wurde an einen Privatmann verkauft und 1925 abgerissen. Die Synagogendecke war mit einem Sternenhimmel versehen. Malermeis-ter Jakob Schworm hat 1987 eine Rekonstruktionszeichnung der Synagoge angefertigt, die sich bei der Gemeinde Gaugrehweiler befindet.

45.1 Geinsheim, Stadt Neustadt a. d.W., OT Geinsheim3
Vor 1808 war in Geinsheim schon ein Bethaus vorhanden. 1833 bestand der Wunsch, das Bethaus zu erneuern und zu erweitern. Nach dem Urkataster der Gemeinde Geinsheim aus dem Jahre 1839 befand sich das Grundstück mit dem Bethaus in der Unterdorfgasse 100b. Es handelte sich dabei um einen Betraum und ein Zimmer.

45.2 Geinsheim, Stadt Neustadt a. d.W., OT Geinsheim4
Lage: Gäustraße 22 (früher Hauptstraße 219)
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1984 abgerissen – heute Wohnhaus (Neubau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Anmerkungen: Fachwerkgebäude
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 50; Führer 1932, S. 309; Israel und wir 1966, S. 298; Zacharias, Sylvia 1988, S. 91
1865 erwarb die israelitische Kultusgemeinde in der Ortsmitte ein Grundstück für einen Synagogenneubau. Die Synagoge, ein Fachwerkgebäude mit Holzbogenrund-fenstern und Sternenhimmel, dürfte um 1865 errichtet worden sein. Schon 1899 war das Gebäude sanierungsbedürftig. In den Jahren 1902 und 1912 bis 1918 flossen st tliche Zuschüsse zur Reparatur der Synagoge. In den Morgenstunden des 10. November 1938 wurde die Synagoge geschändet und geplündert. 1940/1941 wurde sie für 1000 Reichsmark an die Gemeinde Geinsheim verkauft. Während des Krieges diente das Gebäude als Unterkunft für Zwangsarbeiter. Die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz hat das durch Restitution zurückerhaltene Gebäude in den 1970er Jahren an Privat verkauft. 1984 wurde die Synagoge abgerissen. Auf dem Platz steht heute ein Wohnhaus.

46.1 Germersheim, Stadt,5 Landkreis Germersheim
1831 bestand in Germersheim eine Betstube in einem Privathaus.

46.2 Germersheim, Stadt,6 Landkreis Germersheim
Lage: Oberamtsstraße 12
Gebäude: vorhanden – heute Wohnhaus (Umbau)
Gedenken: 1985 hat die Stadt Germersheim am Ludwigstor eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus errichtet. 1989 wurde eine Gedenktafel gegenüber der Synagoge am Stadthaus angebracht.
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 51; Führer 1932, S. 315; Israel und wir 1966, S. 297; Zacharias, Sylvia 1988, S. 91
Anmerkungen: kleine eingeschnitzte Davidsterne an den Dachgauben
Die Synagoge stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. 1862 wurde sie wegen Baufälligkeit geschlossen, später aber wieder benutzt. Ab 1933 fanden keine Gottesdienste mehr statt. Im März 1938 wurde die Synagoge von den Vertretern des Verbandes der Pfälzischen Juden für 4100 Reichsmark an Privatleute verkauft. Die Synagoge ist in eine Häuserzeile eingepasst. Rundbogenfenster und –portal sind erhalten, ebenso die in den Dachgauben eingeschnitzten kleinen Davidsterne.

47 Gersheim,7 S rpfalz-Kreis (im 19. und 20. Jahrhundert gehörten die jüdischen Gemeinden Blieskastel, Gersheim, Homburg und St. Ingbert zur bayerischen Pfalz und seit 1828 zum Bezirksrabbinat Zweibrücken/Pirmasens)
Lage: Ludwigstraße 8
Gebäude: vorhanden – heute Wohnhaus (Umbau 1919)
Gedenken: keine Gedenktafel
Anmerkungen: die charakteristischen Rundbögen der Fenster sind erhalten.
Verzeichnet: Israel und wir 1966, S. 297
Bereits 1766 gab es eine israelitische Kultusgemeinde. In Gersheim lebten 1830 vierzehn und 1848 dreißig Juden. Sie gehörten zur Kultusgemeinde Blieskastel. Nach Überwindung großer Schwierigkeiten wurde 1890 in der Ludwigstraße eine Synagoge errichtet. Doch bereits ab 1908 gab es keinen Gottesdienst mehr, da das Minjan nicht mehr zustande kam. 1917 löst sich die israelitische Kultusgemeinde auf, 1919 wurde das Gebäude an einen Privatmann verkauft und in ein Wohnhaus umgebaut. Die Rundbogenfenster blieben erhalten. Der Kaufpreis für Synagoge mit Hofraum und Wiese betrug 1800 Mark.

48 Göcklingen,8 Landkreis Südliche Weinstraße
Lage: Schulstraße 17/Ecke Heuchelheimer Straße
Gebäude: vorhanden – heute als Lagerraum genutzt (Umbau)
Gedenken: eine Hinweistafel ist am Gebäude angebracht.
Verzeichnet: Heidingsfelder, S. 54.
Die Zahl der Juden in Göcklingen wuchs zwischen 1700 und 1800 durch Zuwanderung so beträchtlich, dass die Errichtung einer Synagoge notwendig wurde. Die Synagoge, in der Mitte des letzten Jahrhunderts errichtet, wurde schon um 1900 verkauft und profaniert, da es nur noch wenige Juden in Göcklingen gab. Das Gebäude ist heute noch erhalten und aufgrund einiger erhaltener Architekturteile, wie Rundbogenfenster sowie Vierpassfenster auf der Ost- und Südseite als Synagoge erkennbar. Vor einigen Jahren wurde das Innere vollkommen umgestaltet, die vorhan-dene Deckenbemalung beseitigt. Heute wird sie als Lager- und Abstellraum genutzt.

49.1 Göllheim,9 Donnersbergkreis
Im Jahre 1824 berichtet die jüdische Gemeinde Göllheim, dass sie die Bewilligung zur Errichtung eines Bethauses erhalten habe. Das Gebäude, das sich in einem schlechten Zustand befand und einzustürzen drohte, gehörte einem Göllheimer Juden, der es der jüdischen Gemeinde unentgeltlich überlassen hatte. 1828 scheiterte der Plan für einen Synagogenneubau an der Armut der jüdischen Gemeinde.

49.2 Göllheim,10 Donnersbergkreis
1837 kaufte die jüdische Gemeinde Göllheim in der Lebergasse Gebäude Nr. 42, ein Wohnhaus mit Scheuer, Stall, Schweinestall, Hofraum, und richtete dort Lehrerzim-mer und Bets l ein, den sie bis zum Synagogenneubau 1850 nutzte.

49.3 Göllheim,11 Donnersbergkreis
(Angeschlossen: Biedesheim, Dreisen)
Lage: Berggasse 120 (früher Buchgasse 4)
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1971 abgerissen – heute Grünanlage
Gedenken: seit 1979 ist ein Gedenkstein auf dem Synagogengelände errichtet
Anmerkungen: zwei jüdische Friedhöfe vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S.54; Führer 1932, S. 312; Israel und wir 1966, S. 298; Zacharias, Sylvia 1988, S. 90
Erst gegen 1848/1849 konnte mit dem Bau einer neuen Synagoge in der damaligen Buchgasse begonnen werden. Im April 1850 wurde die Synagoge feierlich eingeweiht. Wegen Baumängeln mussten schon 1852 Reparaturmaßnahmen durchgeführt werden. Die Göllheimer Synagoge war ein rechteckiger Bau mit Satteldach, im oberen Bereich mit vier Okuli versehen. Fenster und Portale waren in Hufeisenbogenform gehalten, einem Kennzeichen der maurisch-orientalischen Synagogenarchitektur. Mit der älteren Synagoge in Kaiserslautern und der Synagogenruine in Lustadt gehörte die Göllhei-mer Synagoge nach 1945 zu den drei erhaltenen maurisch-orientalischen Synagogen der Pfalz. Der Schul- und Synagogenbau, der Vorläufer der 1850 eingeweihten Syna-goge, wurde 1927 an einen Privatmann verkauft.
Während der Reichspogromnacht 1938 wurde die Synagoge in der Berggasse (vormals Buchgasse) geplündert, Fenster und Inneneinrichtung völlig zerstört. 1939 wurde das Gebäude an die Gemeinde Göllheim zwangsverkauft. Sie nutzte das Gebäude bis 1970, ließ es aber trotz der wertvollen Substanz abreißen.

50 Gommersheim,12 Landkreis Südliche Weinstraße
Lage: Hauptstraße 28
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1966 mit Mikwe abgerissen – heute Wohnhaus (Neubau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Anmerkungen: die Synagoge war ein Fachwerkbau
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 55; Führer 1932, S. 316; Israel und wir 1966, S. 297; Zacharias, Sylvia 1988, S. 91
Nach Arnold war die Synagoge ein Fachwerkbau aus der Barockzeit (18. Jahrhundert), vielleicht ein Umbau aus einem älteren Bauernhaus.13 Erste schriftliche Zeugnisse für die 1826 erbaute Synagoge finden sich im Grundsteuer-Kataster von 1839. Eine private Betstube wird schon 1815 genannt. Die Synagoge hatte getrennte Eingänge für Männer und Frauen. Die Decke war als Sternenhimmel ausgemalt. 1932 senkte sich die Frauenempore in ihren Fundamenten und musste abgestützt werden. Die wenigen Juden konnten die aufwändigen Reparaturmaßnamen nicht mehr finanzieren. So besuchten die Gommersheimer Juden ab 1933 die Synagoge in Geinsheim und verkauften 1937 ihre Synagoge dem benachbarten Landwirt für 1000 Reichsmark. Während der Reichspogromnacht 1938 blieb sie verschont. 1966 wurde die Synagoge mit Mikwe abgerissen. Das Vorderhaus mit verklinkertem Giebel ist noch im ursprünglichen Zustand erhalten.

51 Großkarlbach,14 Landkreis Bad Dürkheim
Im Großkarlbach gab es 1815 eine Betstube; vielleicht war es dieselbe Betstube, die 1880 Is k Schmidt unentgeltlich als Wohnzimmer benutzen konnte. Der 1880 vom Bezirksamt Frankenthal und von Rabbiner Dr. Salvendi befürwortete Verkauf der Betstube durch die Kultusgemeinde Kirchheim musste unterbleiben, weil sich große Widerstände ergeben hatten.

52 Grünstadt,15 Landkreis Bad Dürkheim
(Angeschlossen: Albisheim, Neuleiningen, Obersülzen)
Lage: Östlicher Graben 19 (im Graben)
Gebäude: vorhanden – heute Geschäftshaus (Umbau)
Gedenken: seit 1988 ist eine Gedenktafel am Gebäude angebracht
Anmerkungen: die Synagoge besaß ein Harmonium; Denkmalschutz seit 1986; jüdischer Friedhof vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 58; Führer 1928, S. 129; Führer 1932, S. 309; Israel und wir 1966, S. 298; Zacharias, Sylvia 1988, S. 90
Das stattliche Gebäude am Östlichen Graben wurde wahrscheinlich um 1792 anstelle der schon 1749 erwähnten Judenschule erbaut. Die Synagoge hatte ein Tonnen-gewölbe mit Rosetten aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert, profilierte Gesimse an den Rundbogenfenstern, drei Okuli in den Giebeln, Satteldach und einen fast quadra-tischen Grundriss. 1898 erfolgte eine größere Umbaumaßnahme, die nach Meinung der Baubehörde kaum Verbesserungen gebracht hat. Während der Reichspogrom-nacht 1938 wurde die gesamte Inneneinrichtung zerstört, das Harmonium von der Galerie geworfen, Schränke nach Urkunden durchsucht, Akten und Torarollen unter dem Gejohle einer Menschenmenge, darunter Jugendliche, auf dem Luitpoldplatz verbrannt. 1939 ging das Gebäude in den Besitz einer Metzgerei über und diente jahrzehntelang als Lagerraum. Nach 1979 erfolgte ein Umbau zu einem Geschäfts-haus, wobei die Fassade im Erdgeschoss durch den Einbau von drei Arkaden verändert wurde, die ursprüngliche Fenstereinteilung des Obergeschosses aber erhalten blieb. Im Innern wurde das Gebäude nach 1945 total umgestaltet. Seit 1986 steht es unter Denkmalschutz.

Hagenbach,1 Landkreis Germersheim
Die erste Hagenbacher Synagoge stand in der Theresienstraße. Sie war nur über ein winkeliges Gässchen zu erreichen. In ihrer unmittelbaren Nähe befanden sich vier oder fünf Aborte und Dunggruben. Ihr baulicher Zustand war 1882 mangelhaft, Holzwerk war faul und der Verputz teilweise heruntergefallen. Da eine Reparatur 3000 bis 5000 Mark gekostet hätte, entschloss sich die israelitische Gemeinde eine neue Synagoge zu bauen. Die alte Synagoge wurde 1885 abgerissen.

Hagenbach,2 Landkreis Germersheim
Lage: Ludwigstraße 27
Gebäude: nicht mehr vorhanden, in den 1970er Jahren abgerissen – heute Wohnhaus (Neubau)
Gedenken: 1976 wurde auf dem jüdischen Friedhof ein Gedenkstein mit folgender Inschrift errichtet: „Den hier ruhenden jüdischen Mitbürgern zum ewigen Gedenken die Gemeinde Hagenbach“
Anmerkungen: in der heutigen Ludwigstraße 24 war von 1856 bis 1900 eine Mikwe eingerichtet; jüdischer Friedhof vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 60; Führer 1932, S. 316; Israel und wir 1966, S. 297; Zacharias, Sylvia 1988, S. 91
Die neue Synagoge in der Ludwigstraße wurde im Mai 1885 von Bezirksrabbiner Dr. Grünebaum feierlich eingeweiht. Sie war ein schlichtes Gebäude und ragte nur wenig über die anderen Häuser hinaus. Der Gebetsraum besaß eine Fläche von 106,25 Quadratmetern und war 8 m hoch. Es gab siebzig Plätze für die Männer und auf der Empore fünfzig Sitzplätze für die Frauen. Am 10. November 1938 gegen 13 Uhr drangen Einheimische und Auswärtige unabhängig voneinander in die Synagoge ein und zerstörten die Inneneinrichtung. Anschließend verbrannten sie vor dem Gebäude das zerschlagene Mobiliar sowie die liturgische Kleidung und entwendeten den Toraschrein. 1939 erwarb die Gemeinde das Gebäude mit der angrenzenden jüdischen Schule, musste aber beide Gebäude 1950 der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz zurückgeben. Diese verkaufte sie fünf Jahre später an einen Privatmann. In den 1970er Jahren wurde das Gebäude abgerissen und ein Wohnhaus errichtet.

Haßloch,3 Landkreis Bad Dürkheim
Bereits 1815 wird für Haßloch eine Betstube genannt.

Haßloch,4 Landkreis Bad Dürkheim
Lage: Gillergasse 1
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1978 abgerissen – heute ein verklinkertes Bürogebäude (Neubau)
Gedenken: seit 1984 ist eine Gedenktafel am Bürogebäude angebracht
Anmerkungen: das Gebäude der jüdischen Schule mit Lehrerwohnung ist erhalten; jüdischer Friedhof vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 62; Führer 1932, S. 309; Israel und wir 1966, S. 298; Zacharias, Sylvia 1988, S. 92
Die spätere Synagoge befand sich im ersten Obergeschoss des Anwesens Gillerstraße 1 a, daneben stand die israelitische Schule. Die Inneneinrichtung wurde während der Reichspogromnacht 1938 durch Brand zerstört. Im Schulhof ließ man unter Freuden-gesängen Gegenstände aus der Synagoge in Flammen aufgehen. Beim Abriss des Nachbarhauses im Jahre 1978 wurde das Synagogengebäude so stark beschädigt, dass es ebenfalls abgerissen werden musste.

Herschberg, Landkreis Südwestpfalz
(Synagogen in der Südwestpfalz, Herschberg, S. XY)

Herchweiler im Ostertal,5 genannt Juden-Herchweiler, Landkreis Kusel
Lage: Die Gaß (Judengasse) zwischen Haus Nr. 16 und 18
Gebäude: nicht mehr vorhanden, abgerissen – heute Gartenanlage
Gedenken: keine Gedenktafel – auf der Keramikwand im Dorfgemeinschaftshaus erinnert ein Davidstern an die einstigen jüdischen Mitbürger; Haus mit deutsch-hebräischer Türinschrift von 1858
Anmerkungen: Herchweiler war ein geteiltes Dorf. Die Straße „In der Gaß“ bildete die Grenze zwischen den Bundesländern Rheinland-Pfalz und S rland. Die westlich gelegenen Häuser gehörten nicht zum pfälzischen Herchweiler, sondern zum zwei Kilometer entfernt liegenden s rländischen Haupersweiler. Im Januar 2004 wurde durch einen St tsvertrag der beiden Bundesländer Rheinland-Pfalz und S rland das Ergebnis einer offiziellen Abstimmung anerkannt: Die Mehrheit der 55 „Gässer“ hatte sich für Herchweiler, Landkreis Kusel, entschieden. Die Gaß meint eigentlich Judengasse, und der Bach, der dort fließt, wird Judenbach genannt. Um eine Verwechslung mit dem nahegelegenen Herschweiler-Pettersheim auszuschließen, bezeichnet der Volksmund Herchweiler im Ostertal als „Juden-Herchweiler“.
Am ehemals jüdischen Haus Süßkind, Haupersweiler Straße 14, ist über der Eingangstür eine hebräische Inschrift erhalten; sie lautet: GESEGNET SEIST DU BEI DEINEM KOMMEN UND GESEGNET SEIST DU BEI DEINEM HINAUSGEHEN. (Übersetzt von Dr. Lenelotte Möller, Speyer).
Seit 1775 war das Viertel in Herchweiler, das zur Grafschaft von der Leyen gehörte und Judengasse genannt wurde, ausschließlich von Juden bewohnt. 1839 wohnten dort neununddreißig, 1844 einundvierzig, 1855 fünfzig, 1861 einundsechzig und 1868 vierundsechzig Juden. 1863 gab es In der Gaß 12 Gebäude, eine Synagoge und eine Mikwe. Die Synagoge hatte einen Grundriss von etwa zehn mal acht Metern und besaß ein Satteldach. Ihr Standort war zwischen Haus Nr. 16 und 18 oberhalb des Spargeschäftes. Dort befindet sich heute eine Gartenanlage. Der Stein über der Eingangstür trug die Jahreszahl 1790, das wahrscheinliche Baujahr des Gebäudes. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist ein erheblicher Rückgang der jüdischen Bevölkerung in Herchweiler festzustellen, 1895 lebten In der Gaß nur noch neunund-zwanzig Juden. Nach der Jahrhundertwende setzte sich der Schrumpfungsprozess fort, so dass man Schwierigkeiten mit dem Minjan bekam. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts besuchten auch Juden aus Konken die Herchweiler Synagoge. Wurde in den 1920er Jahren noch Gottesdienst in der Synagoge gehalten, so stand sie ab der NS-Zeit ungenutzt und leer. Als Wasser eindrang und sich im Innern Steine lösten, wurde das Gebäude für baufällig erklärt. Ein Privatmann aus Herchweiler steigerte die Synagoge für 2000 Reichsmark, riss sie ab und baute mit den Steinen und Ziegeln 1937 ein Haus in der Kuseler Straße. Am Standort der Synagoge befindet sich heute ein Garten. An die Synagoge in „Juden-Herchweiler“ erinnert nichts mehr.

Herxheim bei Landau,6 Landkreis Südliche Weinstraße
Lage: Obere Hauptstraße 16
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1938 zerstört und 1938/1939 abgerissen – heute ein Wohn- und Geschäftshaus (Neubau)
Gedenken: seit 1988 ist eine Gedenktafel am Standort der Synagoge, Obere Haupt-straße 18, auf der Rückseite Bayerischer Hof, Eingang Marienapotheke, an der Haus-wand angebracht.
Auf dem jüdischen Friedhof wurde ein Gedenkstein errichtet. Die Inschrift lautet: „Den hier ruhenden Toten der jüdischen Gemeinde Herxheim und den Opfern 1933-1945 gewidmet“
Anmerkungen: Ein Ornamentstein aus der Synagoge befindet sich dort, wo die Gedenktafel angebracht ist; jüdischer Friedhof vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 66; Führer 1932, S. 316; Israel und wir 1966, S. 297; Zacharias, Sylvia 1988, S. 92
Die Synagoge wurde 1842 nach Plänen des Architekten August von Voit erbaut. Schule und Lehrerwohnung befanden sich rechts und links der Synagoge. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Synagoge teilweise eine Neuausstattung. Am Mittag des 10. Novembers 1938 wurde die Inneneinrichtung zertrümmert und die Synagoge in Brand gesteckt. Das Gebäude brannte völlig aus, ohne dass die Feuerwehr versuchte, den Brand zu löschen. Ende 1938, Anfang 1939 wurde die Synagogenruine auf Kosten der jüdischen Kultusgemeinde beseitigt und der Platz eingeebnet. 1940 erwarb die Gemeinde Herxheim das ehemals jüdische Anwesen Obere Hauptstraße 16-20. Der Kaufpreis in Höhe von 1716,38 Reichsmark wurde mit den Abrissarbeiten verrechnet. Die jüdische Gemeinde erhielt keinen Pfennig. 1951 wurde vor der Wiedergutmachungskammer ein Vergleich geschlossen. Die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz erhielt 2200 DM, das Grundstück blieb im Besitz der politischen Gemeinde.

Heßheim,7 Rhein-Pfalz-Kreis
Lage: Hauptstraße
Gebäude: nicht mehr vorhanden 1911 abgerissen – heute Wohnhaus/Arztpraxis (Neubau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 66
Die Heßheimer Schule wird erstmals 1749 erwähnt. Die jüdische Gemeinde Heßheim besaß 1835 ein Bethaus, das auch von den Juden aus Beindersheim und Heuchelheim besucht wurde. Es war dies ein Wohnhaus, genauer die Judenschule in der Hauptstraße, das der Jude Moritz Hirschler 1830 für 80 Gulden von einem Bauern gekauft hatte. 1846/1847 gingen Haus und Hof in den Besitz der jüdischen Gemeinde über. Das Bethaus, in dem um 1895 nur noch an hohen Festen Gottesdienste stattfanden, wurde nach der Auflösung der jüdischen Gemeinde Heßheim 1911 abgerissen. Heute steht auf dem Platz der Synagoge ein Wohnhaus mit Arztpraxis.

Hettenleidelheim,8 Landkreis Bad Dürkheim
Lage: Hauptstraße 118 (früher Borngasse)
Gebäude: nicht mehr vorhanden – heute Neubau
Gedenken: keine Gedenktafel; auf dem alten jüdischen Friedhof ist seit 1963 ein Gedenkstein errichtet.
Anmerkungen: zwei jüdische Friedhöfe vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S 66
Das bevorzugte Wohngebiet der Hettenleidelheimer Juden befand sich ausschließlich zwischen Hauptstraße (früher Borngasse) und Obergasse (früher Hintergasse) im Ortsteil Hettenheim. Hier ist auch der Standort der Synagoge zu suchen. Im heute gänzlich veränderten Anwesen Hauptstraße 118, links vom Rathaus, besaßen die Juden schon vor 1854 eine Betstube, Judenschule genannt. Es war ein einstöckiges unterkellertes Wohnhaus mit zwei Fenstern zur Straßenfront. In der einzigen Stube, die elf Quadratmeter maß, wohnte der Vorsänger, versammelten sich die Juden zum Gottesdienst, wurden die Kinder unterrichtet. Nach einer mündlichen Überlieferung soll sich im Keller eine Mikwe befunden haben. 1870 lehnten die Hettenleidenheimer Juden einen Zusammenschluss mit der Wattenheimer Kultusgemeinde mit der Begründung ab, dass sie selbst eine bequeme und schöne Synagoge besitzen. 1896 wurde die jüdische Kultusgemeinde Hettenleidelheim aufgelöst und der von Watten-heim angegliedert. Mit der Übernahme gelangten die Synagoge und der alte jüdische Friedhof in der Ortsmitte in das Eigentum der Wattenheimer Gemeinde. Der Metzger Abraham Michel, gestorben 1910, kaufte 1898 das Gebäude und benutzte den gewölbten Keller als Kühlraum für seine Fleischwaren. An die Synagoge erinnert nichts mehr. Auf dem alten jüdischen Friedhof, Schloßstraße, heute Park, ist seit 1963 ein Gedenkstein errichtet.

Hertlingshausen, Landkreis Bad Dürkheim
In Hertlingshausen gab es 1815 einen Betraum.

Heuchelheim,10 Landkreis Südliche Weinstraße
Mitte des 18. Jahrhunderts gab es eine kleine jüdische Gemeinde, die sicherlich eine Betstube hatte. 1835 erwarb die jüdische Kultusgemeinde Heuchelheim das Haus Nr. 58 ½. Vermutlich handelte es sich hier um die Synagoge, deren bauliche Substanz in einem Schreiben an das Bezirksamt 1868 als äußerst mangelhaft bezeichnet wird. Die Synagoge war von einem Privatmann gemietet. Über vierzig Jahre lang befand sie sich in einem Teil des Anwesens von Anselm Adler, dem man 1860 zwanzig Gulden Miete zahlte. 1869 erfahren wir von einem Bets l, fast in der Ortsmitte im Obergeschoss des Seitenbaus eines Privathauses.

Heuchelheim,11 Landkreis Südliche Weinstraße
Lage: Hauptstraße 28
Gebäude: nicht mehr vorhanden – heute Wohnhaus
Gedenken: keine Gedenktafel
Anmerkungen: Das Wohnhaus dürfte auf dem Grundriss der Synagoge aufgebaut sein.
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 67
1869 wurde ein Neubau empfohlen, die Kosten dafür waren aber für die immer kleiner werdende jüdische Gemeinde unerschwinglich. Mit der Auflösung der israeli-tischen Schule und dem Freiwerden der Räume im Haus Nr. 44 (Hauptstraße 28) bot sich die Chance für die Verlegung der Synagoge, die von der jüdischen Gemeinde sofort genutzt wurde. 1880 wurde der Antrag auf Errichtung eines Bets les geneh-migt. Er wurde nun in der Hauptstraße 28 eingerichtet und bis zur Auflösung der jüdischen Kultusgemeinde 1909 benutzt.

Hochspeyer Landkreis Kaiserslautern
Lage: Bergstraße 8
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1966 abgerissen – heute Wohnhaus (Neubau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Anmerkungen: jüdischer Friedhof vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 68; Führer 1932, S. 312; Israel und wir 1966, S. 298; Zacharias, Sylvia 1988, S. 93
Eine Synagoge wird erstmals 1822 im Jahresbericht des Bürgermeisters an das Landkommissariat Kaiserslautern erwähnt. Der Zeitpunkt des Erwerbs ist nicht zu ermitteln, er dürfte aber nach 1815 liegen. Nach dem Urkataster von 1836 besaß die israelitische Gemeinde in der Bergstrasse 176 seit vielen Jahren eine Synagoge. Der Bets l befand sich im Obergeschoss des Hauses und war gleichzeitig Schule. Schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts war das Gebäude einsturzgefährdet. 1927 überwies das St tsministerium des Äußeren 2000 Reichsmark als Pfalzhilfe zur Unterstützung der besetzten Gebiete für die Instandsetzung der Synagoge. Während der Reichspo-gromnacht 1938 wurde die Synagoge geplündert, Einrichtungs- und Kultgegenstände auf die Straße geschleppt und verbrannt. Das Haus wurde später verkauft.

Hochstätten Landkreis Bad Kreuznach (gehörte bis zur Gebietsreform 1969/1972 zum Landkreis Rockenhausen, heute Donnersbergkreis)
Die Juden von Hochstätten besuchten 1824 ihren Gottesdienst in einer Betstube, die sich in einem Privathaus befand. 1852 besaßen sie einen Betraum, der 1835 errichtet worden war.

6 Hochstadt OT Niederhochstadt Landkreis Südliche Weinstraße
Im Jahre 1789 wohnte in der Kirchgasse der Vorsänger, in dessen Haus sich die Ge-meinde wahrscheinlich zum Gebet versammelte. 1815 wird eine Betstube erwähnt.

Hochstadt OT Niederhochstadt Landkreis Südliche Weinstraße
Lage: Kirchgasse 10
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1938 zerstört und abgerissen – heute Wohnhaus und Werkstätte (Neubau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Anmerkungen: in der pfälzischen Landesbibliothek befindet sich eine aus Hochstadt stammende Esther-Rolle; sie ist 205 cm lang und 14 cm hoch; die Synagoge war ein Fachwerkbau; jüdischer Friedhof vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 108; Führer 1932, S. 317; Israel und wir 1966, S. 297; Zacharias, Sylvia 1988, S. 92
Die Synagoge von 1839 befand sich möglicherweise auf diesem Grundstück, denn nach dem Urkataster dieses Jahres stand die Synagoge damals in der Kirchgasse. Ihre Erbauungszeit ist unbekannt. Die Hochstadter Synagoge war ein Fachwerkbau mit einer Kellermikwe. Während der Reichspogromnacht 1938 wurden die Fenster eingeschlagen und die Inneneinrichtung zerstört. Zwei Tage danach wurde die Synagoge durch die örtliche Feuerwehr wegen Baufälligkeit abgerissen und das Grundstück noch 1938 für 200 Reichsmark an einen Küfermeister verkauft. 1951 mussten nach dem Urteil der Wiedergutmachungskammer 400 DM an die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz gezahlt werden.

Höheinöd, Landkreis Südwestpfalz
(Synagogen in der Südwestpfalz, Höheinöd, S. XY)

Homburg/S S rpfalz-Kreis (im 19. und 20. Jahrhundert gehörten die jüdischen Gemeinden Blieskastel, Gersheim, Homburg und St. Ingbert zur bayerischen Pfalz und seit 1828 zum Bezirksrabbinat Zweibrücken/Pirmasens)
Einen eigenen Betsaal (Judenschule) besaßen die Homburger Juden spätestens seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Gebäude, in dem sich der Bets l befand, stand in der Deutschen Gasse (heute Karlsbergstraße) und gehörte dem Juden Josef Is k. Der Zustand des Gebäudes wird schon 1808 als einsturzgefährdet beschrieben. Der Jude Wolf Moses begründet 1808 seinen Wunsch auf Erbauung einer eigenen Haussynagoge für seine Großfamilie mit dem Verweis auf den elenden Zustand des Bets les der Homburger Juden und dass der Besitzer ein streitsüchtiger Glaubensge-nosse sei. Die israelitische Gemeinde bemühte sich deshalb intensiv um einen Neubau. Das Gebäude in der Karlsbergstraße wurde in den 1950er Jahren abgerissen und an seiner Stellte eine mehrstöckiges Wohnhaus errichtet.

Homburg/S r,17 S rpfalz-Kreis (im 19. und 20. Jahrhundert gehörten die jüdischen Gemeinden Blieskastel, Gersheim, Homburg und St. Ingbert zur bayerisch-en Pfalz und seit 1828 zum Bezirksrabbinat Zweibrücken/Pirmasens)
(Angeschlossen: Waldmohr)
Lage: Klosterstraße 6
Gebäude: vorhanden – seit 2002 Gedenkstätte
Gedenken: 2003 wurden im Innern der Ruine eine Gedenktafel mit den wichtigsten Daten und Ereignissen zur Synagoge und 2004 an der Außenmauer eine Infotafel angebracht.
Anmerkungen: die Synagoge besaß ein Harmonium18; Klosterkirche wird zur Synagoge; jüdischer Friedhof vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 69, S. 166; Führer 1928, S. 122; Führer 1932, S. 318; Israel und wir 1966, S. 297; Zacharias, Sylvia 1988, S. 94
1845 strebte die jüdische Gemeinde den Erwerb des ehemaligen Franziskanerklosters an, um es zu einer Synagoge umzubauen, was ihr aber behördlicherseits nicht genehmigt wurde. 1857 kaufte der Jude Adam Seligmann die ehemalige Franziskaner-Klosterkirche einem Privatmann für 1300 Gulden ab. 1860 wurde deren Umbau zur Synagoge endlich genehmigt. Der sehr verwahrloste Zustand der alten Synagoge dürfte die Entscheidung beschleunigt haben. Im Februar 1862 wurde die neue Synagoge feierlich eingeweiht. Ihre Vorgängerin in der Deutschen Gasse wurde im darauffolgenden Monat für 300 Gulden versteigert. 1937 löste sich die jüdische Kultusgemeinde auf. Während der Reichspogromnacht 1938 stürmte eine Gruppe SS-Männer die Synagoge, zertrümmerte mit Äxten die Eingangstüren und die Fenster zur Straßenseite, zerschlugen den Aron HaKodesch, das Harmonium, die Bänke, und die gesamte Inneneinrichtung. Die Trümmer warfen sie in der Synagoge auf einen Haufen und zündeten ihn an. Schließlich rissen sie den weithin sichtbaren Judenstern vom Dach der Synagoge herunter. Während des 2. Weltkrieges wurde die Ruine durch Bomben getroffen und 1952 der Dachstuhl mitsamt Eindeckung wegen Baufälligkeit abgebrochen. Zwischen 2000 und 2002 wurde die Synagoge in ihrem Bestand gesichert.

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