Synagogen D-F

25.0 Deidesheim, 1 Landkreis Bad Dürkheim, mittelalterliche Synagoge

Die steinerne Synagoge am Markt schenkte der Speyerer Bischof Gerhard von Ehrenberg samt dem dazugehörigen Anwesen und Garten am 26. August 1349 dem Sankt Guidostift in Speyer.

25.1 Deidesheim,2 Landkreis Bad Dürkheim

Im März 1721 erhielt Samson Samuel von der bischöflich-speyerischen Behörde die Erlaubnis, die Synagoge, welche bisher in seinem Haus in einer kleinen Stube war, zu erweitern. Wohl damals entstand über dem Kelterhaus, welches den Hof des Gebäu-des Marktplatz 5 nach Osten abschloss, ein heute nicht mehr erhaltener Betraum. Dieser musste zu Beginn des Jahres 1852 baupolizeilich geschlossen werden.

25.2 Deidesheim,3 Landkreis Bad Dürkheim

Lage: Bahnhofstraße 19
Gebäude: vorhanden – seit 2004 für kulturelle Veranstaltungen „im Geiste des Hauses“ genutzt

Gedenken: eine kleine Erklärungstafel ist am Gebäude.

Anmerkungen: erhalten neuromanischer Bau; Denkmalschutz seit 1987; jüdischer Friedhof vorhanden

Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 31; Führer 1932, S. 307f; Israel und wir 1966, S. 298; Zacharias, Sylvia 1988, S. 98
Nach dem Schließen der ersten Synagoge 1852 erwarb die Kultusgemeinde im Burg-graben, der heutigen Bahnhofstraße, einen Bauplatz und errichtete darauf eine neue Synagoge, die Ende 1853/Anfang 1854 fertig gestellt war. Das im Rundbogenstiel mit Walmdach errichtete Gebäude, das keine Frauenempore besaß, wurde zu Beginn des letzten Jahrhunderts nochmals gründlich renoviert. Weitere notwendige Wiederherstellungsarbeiten mussten in den 1920er Jahren unterbleiben, da die Zahl der Juden auf zwölf Personen zurückgegangen war. Im Dezember 1936 wurde die Synagoge an einen Privatmann verkauft. Er und sein Schwiegersohn nutzten das Gebäude als Garage, was die Synagoge vor der Zerstörung am Nach-mittag des 10. November 1938 sowie dem Abriss in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg bewahrte. Seit 1987 ist die Synagoge unter Denkmalschutz gestellt. 1992 erwarb die Stadt Deidesheim das Gebäude, restaurierte es in den letzten Jahren gründlich, wobei man bei der Rekonstruktion der Innenausmalung auf die Renovierung von 1903 zurückgriff. Seit Mai 2004 steht die Synagoge der Öffentlichkeit für kulturelle Veranstaltungen „im Geiste des Hauses“ zur Verfügung.

26 Dielkirchen,4 Donnersbergkreis

Anmerkungen: zwei jüdische Friedhöfe vorhanden

Verzeichnet: Israel und wir 1966, S. 298
1812 gab es in Dielkirchen dreizehn Juden, 1835 dreißig und 1895 einundvierzig Juden bei 645 Einwohnern. Sie waren damit zahlenmäßig stärker als die Katholiken mit neununddreißig Mitgliedern. Während man 1844 noch eine eigene Gemeinde bildete, gehörten die Juden Dörnbachs und Dielkirchens seit mindestens 1864 zur jüdischen Gemeinde Rockenhausen. Dorthin gingen sie auch in die Synagoge. In Dielkirchen gibt es einen großen jüdischen Friedhof. Zumindest für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts darf in Dielkirchen ein Betssal vermutet werden

27 Dirmstein,5 Landkreis Bad Dürkheim
Lage: Mitteltor 14

Gebäude: vorhanden – Geschäftshaus (Umbau)

Gedenken: keine Gedenktafel

Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 32; Führer 1932, S. 308; Israel und wir 1966, S. 298; Zacharias, Sylvia, 1988, S. 90
Das nach 1738 entstandene Lagerbuch erwähnt in dem zweistöckigen Haus in der ehemaligen Hildebrandgasse am Mitteltor eine Judenschule. 1839 wurde ein Synago-gensprengel mit Sitz in Dirmstein gebildet, dem die Juden von Dirmstein, Lau-mersheim, Obersülzen, Gerolsheim und Heuchelheim angehörten. Seit 1856 plante man den Neubau einer Synagoge, der nach großen Schwierigkeiten 1858 feierlich eingeweiht werden konnte. Bald überstiegen durch den starken Rückgang der Gemeindemitglieder die Belastungen die finanziellen Möglichkeiten der Kultusge-meinde. Deshalb beantragte sie 1873 ihre Auflösung, der aber nicht stattgegeben wurde. Seit 1913 konnte in der Synagoge kein Gottesdienst mehr gehalten werde, weil die vorgeschriebene Anzahl von zehn Männern nicht mehr erbracht werden konnte. So betrieb die Kultusgemeinde 1919 erneut ihre Auflösung. Die seit langem unbe-nutzte Synagoge befand sich 1932 in trostlosem Zustand. Im gleichen Jahr wurde sie an Privatleute verkauft, die das Gebäude in ein Geschäftshaus umwandelten. Seine ur-sprüngliche Bestimmung als Synagoge ist nach dem Umbau nicht mehr zu erkennen.

28 Ebertsheim-Rodenbach OT Ebertsheim,6 Landkreis Bad Dürkheim Ebertsheim war keine eigenständige Synagogengemeinde, doch unterhielten die Juden einen Betraum, der auch von den Juden aus Quirnheim und Lautersheim aufgesucht wurde. 1831 besaßen die Juden in Ebertsheim eine ärmliche Betstube, die einem Privatmann gehörte, 6 Schritte im Quadrat groß und seit Mitte des 18. Jahrhunderts in Gebrauch war. Nachdem es während des Gottesdienstes wegen der Kultuslasten mehrmals zu fast handgreiflichen Auseinandersetzungen gekommen war, ließ das Landkommissariat Frankenthal im Spätjahr 1846 die Synagoge bis auf weiteres schließen. 1854 wird die jüdische Gemeinde Lautersheim von den Behörden der Kultusgemeinde Biedesheim inkorporiert. Weitere Erwähnungen der Synagoge in Ebertsheim sind nicht bekannt.

29.1 Edenkoben, 7 Landkreis Südliche Weinstraße In Edenkoben gab es bereits 1726 einen Betraum im Haus des Gemeindevorstehers ron Is c. 1780 erwarben die Edenkobener Juden für 220 Florint einen Bauplatz zum Neubau einer Synagoge. Dieser lag im Bereich der Bahnhofstraße 47-51 (Seitengasse), heute 1. Mühlgasse. 1781 wurde hier eine Synagoge errichtet. Der eigentliche Betraum war im Obergeschoss des Gebäudes untergebracht, darunter befanden sich Scheune und Schlachthaus des Juden Samuel Löb. Der Standort in einem Metzgerhof mit Dunggrube, Unreinlichkeit und Ausdünstungen war wenig attraktiv. Schon 1824 erklärte man die Synagoge für baufällig, weil das Holz verfault war und eiserne Stangen die beiden Wände zusammenhielten. 1825 wurde die alte Synagoge wegen akuter Einsturzgefahr geschlossen und verkauft, ein Bauplatz für die neue Synagoge erstanden, der wiederum in der 1. Mühlgasse lag.

29.2 Edenkoben,8 Landkreis Südliche Weinstraße
(Angeschlossen: Edesheim, Maikammer)

Lage: Bahnhofstraße 47 (Seitengasse)

Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1938 zerstört und abgerissen – heute Wohnhaus (totaler Umbau)

Gedenken: keine Gedenktafel

Anmerkungen: die Synagoge besaß eine Orgel und später ein Harmonium; die Mikwe ist im Keller des Umbaus erhalten; jüdischer Friedhof vorhanden

Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 36; Führer 1932, S. 315; Israel und wir 1966, S. 297; Zacharias, Sylvia 1988, S. 92
Der bescheidene Bau von 1781 wurde wegen Baufälligkeit 1826/1827 durch einen Neubau im klassizistischen Stil ersetzt. Am Nachmittag des 19. September 1827 wurde die neue Synagoge feierlich eingeweiht. Auf der Ostseite stand in der Mitte der Aron HaKodesch. Der Eingang lag in der Südwestecke des Gebäudes. An den Wänden entlang standen mit Blick zum Innern die Gebetpulte. Als 1830/1831 das neue israelitische Schulhaus westlich daneben errichtet wurde, verlegte man den Zugang zum Frauenbetraum in das Schulhaus. 1846 folgte ein Umbau im Innern des Gebäudes. 1862 ersetzte man die Orgel durch ein Harmonium, das 330 Florint kostete. Während der Reichspogromnacht wurde die Synagoge gestürmt, verwüstet und in den folgenden Tagen durch eine Reichsarbeitsdienst-Abteilung (RAD) aus dem Lager Edesheim/Hainfeld unter den Klängen der SA-Kapelle (früher Stadtkapelle) abgerissen. Zahlreiche Zuschauer und Schulklassen, die man dort hingeführt hatte, wurden Zeugen dieses barbarischen Geschehens. Nachdem die Synagoge geschleift war, wurden die Inneneinrichtung, die Torarollen und andere Kultgegenstände öffentlich auf dem Marktplatz verbrannt. Ein übersehenes Harmonium wurde einige Tage später demoliert. Aus dem Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges wurden wie in Dahn die Namen der jüdischen Gefallenen herausgemeißelt. Nach 1945 wurde das Gelände mit dem benachbarten Schulhaus und dem dahinter stehen-den Mikwehaus an die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz zurückgegeben, die den Gesamtkomplex Anfang der 1960er Jahre an eine Edenkobener Familie verkauf-te. Diese errichtete an der Stelle des Mikwehauses einen Anbau, modernisierte das israelitische Schulhaus und entfernte den Schutt vom Synagogengelände. Die Grund-mauern der Synagoge sind noch erhalten und lassen die ehemaligen Ausmaße erken-nen. Auf dem Platz der Synagoge befindet sich heute ein Garten und eine Autogarage mit Parkplatz. Die Mikwe, die von dem direkt am Haus vorbeifließenden Mühlenbach (Triefenbach) gespeist wurde, ist im Keller hinter einer Wand versteckt erhalten.

30.1 Edesheim,9 Landkreis Südliche Weinstraße Vor dem Bau der Synagoge 1830 in der Luitpoldstraße hat es bereits einen 1815 erwähnten Bets l in einem Privathaus, heutige St tsstraße 36, gegeben.

30.2 Edesheim,10 Landkreis Südliche Weinstraße
Lage: Luitpoldstraße 22

Gebäude: vorhanden – heute Nachtlokal (Innenausbau)
Gedenken: keine Gedenktafel

Verzeichnet: Israel und wir 1966, S. 297 1830 erwarb die jüdische Gemeinde das Gebäude in der Luitpoldstraße und baute es als Synagoge um. Im Erdgeschoss befand sich die Lehrerwohnung, im Obergeschoss die Synagoge. Nach Auflösung der jüdischen Kultusgemeinde wurde 1931 die Synagoge an einen Händler verkauft. Ab diesem Zeitpunkt besuchten die Edesheimer Juden die Synagoge in Edenkoben. Während der Reichspogromnacht 1938 wurde die Synagoge nicht zerstört, aber die hebräische Inschrift über dem Türeingang weggeschlagen. Das Gebäude ist heute noch gut erhalten. Die Synagoge wird seit 1962 als Nachtlokal genutzt.

31 Eisenberg,11 Donnersbergkreis (Angeschlossen: Altleinigen, Kerzenheim, Hettenheim, Hettenleidelheim, Hertlings-hausen, Wattenheim)
Verzeichnet: Führer 1932, S. 308; Zacharias, Sylvia 1988, S. 90 1926/1927 kaufte der Eisenberger Jude Samuel Kahn das erst wenige Jahre zuvor erbaute dreigeschossige Wohn- und Geschäftshaus 43 in Eisenberg. Im Erdgeschoss richtete Kahn ein Textilwarengeschäft ein. Im 1. Obergeschoss wurde ein Betraum für die damals ca. dreißig Juden in Eisenberg geschaffen. Vermutlich ging die Initiative dazu von Kahn aus. Er vertrat die Eisenberger Juden im Ortsfürsorgeausschuss und war mehrere Jahre der Vorsitzende des Gewerbevereins Eisenberg. Wie lange der Betraum bestand, ist nicht bekannt. Sicher ist er bald nach Hitlers Machtergreifung aufgegeben worden, zumal die Zahl der Juden schnell zurückging. Kahn scheint sein Haus 1937 verkauft zu haben und ist in die USA ausgewandert. Ursprünglich gehörten die Eisenberger Juden zur jüdischen Kultusgemeinde Hetten-leidelheim, 1896 wurden die Eisenberger Juden zusammen mit den Juden aus Hetten-leidelheim, Altleinigen und Hertlingshausen der jüdischen Gemeinde Wattenheim zugeordnet. Die Eisenberger Juden wurden auf den beiden jüdischen Friedhöfen in Hettenleidelheim bestattet.

32 Ellerstadt12, Landkreis Bad Dürkheim
Lage: Ecke Schubertstraße/Georg-Fitz-Straße
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1970 abgerissen – heute Vereinshalle des Männerge-sangvereins (Neubau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 38; Israel und wir 1966, S. 298 Die Synagoge befand sich 1906 innen und außen in einem verwahrlosten Zustand. Im folgenden Jahr wurde sie von der Kultusgemeinde Fußgönheim, zu der die drei jüdischen Familien in Ellerstadt gehörten, an die Gemeinde Ellerstadt verkauft. Diese nutzte das Gebäude als Vereins- und Versteigerungshalle für Obst und Gemüse. 1945 diente sie französischen Kriegsgefangenen als Zwangsarbeiterlager, danach als Vereinshalle des Männergesangvereins, der sie 1970 abriss und auf dem Gelände eine neue Vereinshalle erbaute.

33 Eppstein, Stadt Frankenthal OT Eppstein13 In Eppstein gab es 1815 einen Betraum, der auch von den Juden aus Flomersheim besucht wurde.

34 Erlenbach, Landkreis Südwestpfalz (Synagogen in der Südwestpfalz, Erlenbach, S. XY)

35 Essingen,14 Landkreis Südliche Weinstraße
Lage: Gerämmestraße 48
Gebäude: vorhanden – Scheune/Geräteschuppen (Umbau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Anmerkungen: erhalten hebräische Portalinschrift, farbige Fensterverglasung, Dach-stuhlgebälk, Toralade (Werkzeugschrank), Aron HaKodesch im Boden versenkt, einige Bodenfliesen; zwei jüdische Friedhöfe vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 41; Führer 1932, S. 315; Israel und wir 1966, S. 297; Zacharias, Sylvia 1988, S. 92. Die Synagoge, um 1820 im spätklassizistischen Stil erbaut, scheint eine ältere Vorgängerin gehabt zu haben. Diese war für die schnell wachsende jüdische Gemeinde zu klein geworden. Mit Beginn der NS-Zeit konnten wegen der geringen Anzahl jüdischer Gemeindemitglieder in der Synagoge keine Gottesdienste mehr abgehalten werden. 1937 wurde die seit längerer Zeit zum Verkauf stehende Synagoge vom Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde der Pfalz für 2300 Reichsmark an einen Landwirt verkauft. Die Synagoge ist, obwohl sie umgebaut und in andere Gebäude integriert wurde, in ihrer Substanz erhalten geblieben, ebenso wie die hebräische Schrift über dem Synagogeneingang, das monumentale Dachgebälk, einige Rundbogenfenster mit farbiger Verglasung, die Toralade und eine Hälfte der Eingangstür. Zwei Säulenstümpfe des Aron HaKodesch befinden sich im Frank-Loebschen Haus in Landau. Da es sich als schwierig erwies, den mächtigen aus Stein bestehenden Aufbau des Aron HaKodesch zu entfernen, hat man vor ihm eine Grube ausgehoben, den Aufbau hineingeworfen, mit Erde zugeschaufelt und mit einer Betondecke versiegelt. Auf diese Weise ist der Aron HaKodesch, wenn auch ungewollt, für alle Zeiten konserviert. Während des Frankreichfeldzuges 1940 wurden hebräische Schriften (waren es die verbliebenen Torarollen?) zum Anlegen von Lehmwickeln bei verletzten Pferden verwendet.15 Der Käufer hatte 1937 die Synagoge mit der gesamten Inneneinrichtung übernommen.

36 Eßweiler,16 Landkreis Kusel
Lage: Im Läppchen 19
Gebäude: vorhanden – heute Wohnhaus (Umbau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 41 Eine jüdische Kultusgemeinde gab es in Eßweiler von 1811-1908; eine Betstube bestand bereits vor 1831. Sie wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt, danach geschlossen, 1907 verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. Nur noch die massiven Unterzüge der Decke des Erdgeschosses erinnern an die einstige Synagoge. Der im Keller des Nebenhauses jetzt zugeschüttete Brunnen dürfte die zwischen 1865-1867 errichtete Mikwe gewesen sein.

37 Frankenstein,17 Landkreis Kaiserslautern
Lage: Hauptstraße
Gebäude: vorhanden – heute katholische Kirche/Kapelle (Umbau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 44; Israel und wir 1966, S. 298
Anmerkungen: Synagoge wird zur Kirche Die Synagoge wurde 1932 an das Bistum Speyer verkauft und zur Kirche (Filiale von Weidenthal) umgebaut. Sie stammte aus dem 19. Jahrhundert, befand sich in einem schlechten Zustand und wurde zur Zeit des Verkaufs nicht mehr als Synagoge genutzt. Besonders der Speyerer Bischof Dr. Ludwig Sebastian, der aus Frankenstein stammte, setzte sich für den Kauf und Umnutzung der Synagoge in eine Kirche für die Frankensteiner Katholiken ein. Am Dreifaltigkeitssonntag 1933 nahm der Bischof die Konsekration vor. Die Kirche wurde der heiligen Dreifaltigkeit geweiht und über dem Eingang ein Reliefbild der heiligen Dreifaltigkeit aus Stein angebracht. An die Synagoge erinnern weder Hinweis- noch Gedenktafel.

38.1 Frankenthal, Stadt Frankenthal Bevor die Synagoge in der Glockenstraße errichtet wurde, befand sich ein Bets l in der Bahnhofstraße.

38.2 Frankenthal18, Stadt Frankenthal (Angeschlossen: Heßheim, Oggersheim, Oppau, Schauernheim)
Lage: Glockengasse 12 (neue Synagoge)
Gebäude: nicht mehr vorhanden, 1938 zerstört, 1950 abgerissen – heute kleine Parkanlage
Gedenken: seit 1977 ist auf dem Synagogengelände ein Gedenkstein errichtet.
Anmerkungen: die Synagoge besaß eine Orgel; zwei jüdische Friedhöfe vorhanden Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 44; Führer 1928, S. 127; Führer 1932, S. 308; Israel und wir 1966, S. 298; Zacharias, Sylvia 1988, S. 90 Die nach Plänen des Kreisbaubüros Frankenthal erbaute Synagoge wurde am 28. August 1885 feierlich in der Glockengasse 12 eingeweiht. Sie war ein stattlicher neuromanischer Bau mit sechs Fensterachsen. Die Kuppel der Apsis im Osten schmückten im Inneren goldene Sterne auf blauem Grund. Die Fenster besaßen eine farbige Verglasung. In der Westfassade setzte eine Rose über dem Eingangsportal einen besonderen Akzent. Die Synagoge wurde am Morgen des 10. November 1938 angezündet und Fenster, Inneneinrichtung samt der Orgel vernichtet. Das übrige Gebäude blieb erhalten. Auf Veranlassung der Polizei wurde der Brand gelöscht, so dass sich die Schäden in Grenzen hielten. Dennoch durfte die jüdische Gemeinde das Gebäude nicht wieder herrichten. Vielmehr musste sie 1940 das Grundstück mit der ausgebrannten Synagoge und dem Wohnhaus des Synagogendieners unentgeltlich an die Stadt Frankenthal verkaufen, die als Gegenleistung das Gebäude auf ihre Kosten abreißen sollte. Die Stadt vermietete das Gebäude an die Reichsautobahngesellschaft, die dort Zement lagerte. Beim Bombenangriff am 23. September 1943 zerstört, wurde die Ruine 1955 abgerissen und ein Kinoneubau erstellt. Am Standort der Synagoge befindet sich heute eine Grünanlage.

38.3 Frankenthal,19 Stadt Frankenthal Neben der Synagoge gab es in Frankenthal Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre noch einen Bets l.

39.1 Freinsheim,20 Landkreis Bad Dürkheim Für Freinsheim wird schon 1815 ein Betraum erwähnt.

39.2 Freinsheim,21 Landkreis Bad Dürkheim
Lage: Judengasse 8
Gebäude: vorhanden – heute Vereinsheim des MGV 1846 (Umbau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Anmerkungen: Einteilung der Rundfenster ist erhalten; Denkmalschutz seit 1985; aus Freinsheim stammt der Schriftsteller und Publizist Hermann Sinsheimer. An seinem Geburtshaus in der Haintorstraße 6 ist eine Gedenktafel angebracht.
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 46; Führer 1932, S. 308; Israel und wir 1966, S. 298 Die Synagoge wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und 1893 für 1500 Mark an die Gemeinde Freinsheim verkauft. Der Erlös diente zur Renovierung der Kall-stadter Synagoge. Bis 1966 befand sich in dem Gebäude der städtische Kindergarten, danach ging das Gebäude an den Männergesangverein über, dem es bis heute als Ver-einsheim dient. Trotz eines modernen Anbaus wurde die Synagoge 1985 unter Denk-malschutz gestellt. Von der Synagoge sind noch drei Außenwände und die alte Eintei-lung der Rundfenster erhalten.

40 Freisbach,22 Landkreis Germersheim 1831 befand sich in einem Privathaus eine Betstube.

41.1 Friedelsheim,23 Landkreis Bad Dürkheim Im Jahre 1858 hat die jüdische Gemeinde ihre im Unterdorf an der Hauptstraße gelegene erste Synagoge verkauft, um die Schulden abzutragen, die durch den Bau einer neuen Synagoge entstanden waren.

41.2 Friedelsheim,24 Landkreis Bad Dürkheim
Lage: Bahnhofstraße 8
Gebäude: vorhanden – heute Wohnhaus (Umbau)
Gedenken: keine Gedenktafel
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 48; Führer 1932, Israel und wir 1966, S. 298 1853 haben die Friedelsheimer Juden eine neue Synagoge gebaut. 1922 löste sich die jüdische Kultusgemeinde Friedelsheim auf und schloss sich der jüdischen Kultusge-meinde Bad Dürkheim an, die daraufhin die Friedelsheimer Synagoge verkaufte. Trotz des 1982 erfolgten Umbaus zu einem Wohnhaus ist der Charakter des ehemaligen Sy-nagogenbaus noch zu erkennen. Die hebräische Portalinschrift wurde entfernt.

42.1 Fußgönheim,25 Rhein-Pfalz-Kreis Einen Betraum besaßen die Fußgönheimer Juden schon vor dem Synagogenneubau.

42.2 Fußgönheim,26 Rhein-Pfalz-Kreis (Angeschlossen: Dannstadt, Ellerstadt, Schauernheim)
Lage: Hauptstraße 62 – 64a (früher Mannheimer Straße)
Gebäude: vorhanden – heute Kartoffelmuseum (Umbau)
Gedenken: seit Ende der 1990er Jahre ist eine Erläuterungstafel am Gebäude ange-bracht
Anmerkungen: erhalten hebräische Inschriften Genesis 28,17 und Psalm 118,20; Reste der Innenausmalung; Denkmalschutz seit 1984; jüdischer Friedhof vorhanden
Verzeichnet: Heidingsfelder 1884, S. 49; Führer 1932, S. 308; Israel und wir 1966, S. 298; Zacharias, Sylvia 1988, S. 89 Die Synagoge wurde 1842 erbaut und nach einem Brand 1902 mit einem neuen Dachstuhl versehen. Hebräische Inschriften befinden sich im Innen- und Außenbe-reich: WIE HEILIG IST DIESE STÄTTE. HIER IST NICHTS ANDERES DENN GOTTES HAUS UND HIER IST DIE PFORTE DES HIMMELS (Genesis 28,17 und Psalm 118,20). Alte Fenster- und Türeinteilungen sowie Reste der Innenaus-malung und der Fußboden sind erhalten. Die Synagoge wurde schon 1936 an den Konsumverein (heute Raiffeisen) verkauft. 1938 erhielt sie einen Anbau und wurde später zum Getreidelager für die Raiffeisengenossenschaft umgebaut. Seit 1997 wird sie als Deutsches Kartoffelmuseum genutzt. Sie ist in ihrer Substanz erhalten und gut restauriert.

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